IoT – kein Mythos, kein neuer Hype, kein Trendprodukt, sondern das Netz, in dem wir alle hängen. In diesem Blogeintrag klären wir verständlich und übersichtlich über die drei wichtigsten Buchstaben der Digitalisierung auf, welche die Konnektivität zwischen physischer und digitaler Welt nach und nach erweitern. Denn jeder kann, darf und muss zukünftig vielleicht ein Stück dazu beitragen. Werden Sie eine der Spinnen, nicht die Beute!
Das Internet of Things – kurz IoT – haben Sie davon schon einmal gehört? Manch einer wird entgegnen mit “Nicht schon wieder!”, ein anderer fragend antworten: “Ist das der neueste Hype?”. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, denn ein allgegenwärtiges Thema ist und bleibt das Internet der Dinge und ja, als Unternehmen wird Sie das Phänomen genauso betreffen und bis ins Grab verfolgen wie die Digital Natives. Neu ist es allerdings nicht. Kevin Ashton prägte den Begriff bereits 1999 – und das schon in den 70ern. Die ersten IoT-Geräte waren quasi Geldautomaten. Das Internet der Dinge umfassteine stetige Entwicklung, die für einen Hype viel zu groß, profitabel, nachhaltig und tiefgreifend stattfindet. Und genau deshalb lohnt es sich, dessen Bedeutung zu ergründen.
Ob Neuland oder schon tausend Mal gehört – das Internet of Things ist für viele kein greifbarer Begriff. Was das Feuer für den Neandertaler war, ist heute das Internet für den modernen digitalisierten Menschen, soweit so klar. Aber da wäre noch die Sache mit den “Things” und das ist tatsächlich ein sehr individuelles Erlebnis, besonders für Firmen. Denn genauso wie das Feuer Wärme geben, Licht spenden, Essen garen und ganze Böden düngen kann, so ist das Internet vielfältig für die unterschiedlichsten Problemstellungen und Einsatzbereiche nutzbar. Viel mehr noch – es kann all das, was schon da ist, flexibler, intelligenter und effizienter gestalten, es optimieren, automatisieren, stärken und öffnen für weitere moderne Zweige, und das alles individuell. Genau im letzten Wort steckt allerdings die Krux des Zaubers, denn eine wenig Kreativität rund um digitales Features ist schon nötig, um diesen Modernisierungsprozess für sich persönlich zu definieren. Eine allgemeine Gebrauchsanleitungen existiert nicht.
Things – das sind nicht mehr nur Computer. Es sind zum Beispiel funkbasierten Sensoren, die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Helligkeit und CO2-Gehalt der Raumluft messen und damit für mehr Sicherheit, Komfort und Transparenz in Schulen, Krankenhäusern oder Büros sorgen. Things sind ebenso Fernwartung und Predictive Maintenance-Installationen in Anlagen, die vernetzende Vorteile für Unternehmen und Kunden bringen. Es können aber ebenso intelligente Stromzähler sein, die den Strom-, Gas- oder Wasserverbrauch im Sekundentakt messen und beim Geldsparen helfen. Things sind Paketboten-Drohnen, autonome Fahrzeuge oder vernetzte Baumaschinen, die sich über präzise Positionsbestimmungen bewegen. Aber es geht auch bodenständiger – Things können intelligente Mülltonnen sein, deren Sensoren den Füllstand messen und automatische Entleerungen anordnen, oder auch Systeme zur Pflegedokumentation in Krankenhäusern.
Things können nahezu alles sein. Sie sind intelligent, erleichtern Ihnen die Arbeit und können in großen Institutionen genauso existieren wie in kleinen Unternehmen. Things sind das, was Sie verbessert und innoviert sehen wollen mit Hilfe des World Wide Webs. Das Internet der Dinge verkörpert als umbrella term also allgemein Ihre persönlichen Dinge, die sich mit dem Internet weiterentwickeln dürfen, bis sie von alleine laufen lernen.
Allgemein unterscheidet man heute fünf Arten von IoT-Technologien:
- IoT für Konsumenten (z. B. Alltägliches wie Haushaltsgeräte)
- Kommerzielles IoT (z. B. für die Gesundheits- und Transportbranche, wie z. smarte Herzschrittmacher und Überwachungssysteme)
- Industrielles Internet der Dinge (IIoT) (z. B. digitale Steuerungssysteme, statistische Auswertung oder intelligente Landwirtschaft)
- Infrastruktur-IoT ( z. B. für die Konnektivität intelligenter Städte mithilfe von Infrastruktursensoren, Managementsystemen oder Benutzer-Apps)
- Militärische Dinge (IoMT) (Roboter zur Überwachung, tragbare Biometrie für den Kampf)
Immer mehr Organisationen und Regierungen räumen der digitalen Transformation Priorität ein, was sich an der kontinuierliche Verbreitung von IoT-Technologien zeigt. Im Jahr 2018 gab es sieben Milliarden IoT-Geräte, obwohl 87 Prozent der Leute zu dieser Zeit angaben, dass sie den Begriff “Internet of Things” gar nicht kennen. – Wir waren unserem Vokabular also weit voraus, ohne es zu ahnen. Für 2020 schätzen Experten die Gerätezahl bereits auf 31 Milliarden und bis 2025 sollen mehr als 75 Milliarden IoT-Geräte mit dem Internet verbunden sein. Das verändert natürlich die Workflows und Ansprüche verschiedenster Branchen. In China laufen seit Anfang 2018 über 500 Smartcity-Pilotprogramme. Der Südkoreanische Handy-Riese Samsung besitzt die meisten IoT-Patente – etwa 850 Stück. Aber die Hälfte der weltweiten IoT-Projekte insgesamt wird in Europa entwickelt. Die Prognosen erwarten im aktuellen Jahr, dass über 90 Prozent der Unternehmen Technologien des IdD einsetzen. 3,5 Milliarden zellulare IoT-Verbindungen sollen installiert sein. Ebenso sollen 90 Prozent der Autos und und 80 Prozent der Industrieunternehmen IoT Technologien einsetzen. Die Konsumenten zeigen sich den Smart Cities, intelligenten Offices und dem digitalen Wandel generell sehr zugetan. Zum Beispiel gaben 78 Prozent der Amerikaner kürzlich an, ein selbstfahrendes Autos mit Freude benutzen zu wollen.
Angesichts aller Zahlen wird schnell klar, dass zum einen jeder Bereich unseres Lebens vom Internet der Dinge betroffen ist. Zum anderen, dass für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit jedes Unternehmen mitziehen sollte, damit es nicht von der bereits besser digitalisierten Konkurrenz geschluckt wird. Und das kann sich auch finanziell lohnen. Rund 94 Prozent der Unternehmen, die IoT in irgendeiner Weise einführten, erzielten eine Rendite, selbst wenn dafür vorerst investiert werden musste. Während sich die weltweiten Ausgaben für das Internet der Dinge 2016 noch auf 737 Mrd USD beliefen, so sind es heute bereits 1,29 Billionen USD erreichen. Im Jahr 2021 soll die Größe des industriellen IoT-Marktes 124 Milliarden USD umfassen. Bis 2024 soll der weltweite IoT-Gesundheitsmarkt 14 Milliarden USD schwer sein. Und in sechs Jahren – so schätzen Experten, liegt der Markt für IoT-Geräte bei 1,1 Billionen USD.
Wo kommt die Intelligenz der Technologien her? Nicht von den Features selbst oder einzelnen Geräten, sondern sie entsteht durch Verbindungen. IoT-Netzwerke verknüpfen Geräte, zentralisieren deren Steuerung und tauschen Informationen aus. Die Technologien sind damit verbundene physische und digitale Komponenten, welche, ohne die Hilfe menschlicher Mediatoren, Daten übertragen.Gespeichert werden über lokale IoT-Gateways (Daten-Hubs) allerdings nur relevante Infos in der zentralen Infrastruktur und nicht ungefiltert alle Daten wie es zuvor über einfache Cloud-Lösungen realisiert wurde. Alle kommerziellen IoT-Geräte müssen getestet werden und durchlaufen eine strenge behördliche Zertifizierung. Jede Region hat dafür ein eigenes Regime – in Europa das “CE”. IoT-Geräte benötigen oft keine IP-Adresse, stattdessen kann ihnen eine eindeutige UID-Kennung zugewiesen werden, die mit der integrierten, drahtlosen Verbindung kompatibel ist, was letztendlich sicherer, kostengünstiger und energieeffizienter sein kann. Dafür müssen andere Sicherheitslücken beachtet werden, beispielsweise schwach codierte Kennwörter, fehlende Geräteverwaltung, unzureichender Datenschutz, unsichere Datenübertragung und -speicherung, gefährliche Drittanbieter-Komponenten, oder unsichere Standardeinstellungen, Netzwerkdienste oder Systemschnittstellen, die den Diebstahl vertraulicher Daten begünstigen. Im Schnitt werden IoT-Geräte innerhalb von 5 Minuten attackiert; 75 Prozent der infizierten Devices bei Angriffen sind Router.
IoT-Geräte sollten stets gründlich gescannt werden, bevor sie ins Netzwerk eingefügt werden. Je mehr IoT-Punkte Sie mit diesem verbinden, desto mehr Angriffsfläche werden der Cybersicherheit gegeben. Um das Netzwerk zu schützen, kann die sogenannte “Endpoint Detection and Response” (EDR) eingesetzt werden, welche Endpunkte überwacht, proaktiv nach Bedrohungen sucht und ggf. Warnungen sendet. Als weitere Sicherheitsmaßnahme kann das Netzwerk für IoT drahtlos und separat, getrennt vom Unternehmensnetzwerk, erstellt werden. Neben digitaler Kreativität und Interesse an technischen Features, wird also auch Know-How im Bereich IT-Entwicklung benötigt, um den Digitalisierungsprozess gekonnt zu meistern.